Transport- und Logistikbranche konsolidiert sich

Der weltweite Güterverkehr wächst weiter. Die gute Marktentwicklung zieht Investoren an und belebt Fusionen und Übernahmen. Das treibt die Kaufpreise auf Rekordniveau.

Der Konzentrationsprozess in der Logistik nimmt weiter zu. Getrieben durch strategische Käufer, aber auch durch Finanzinvestoren, werden mehr M&A-Transaktionen gezählt. Das Volumen an Transaktionen in der Logistik (größer 20 Mio. Euro Unternehmenswert) lag in den letzten zehn Jahren im Schnitt bei 12 Mrd. Euro, bzw. 50 Transaktionen pro Jahr. Mit Beginn der Krise 2008/09 hatten viele Logistikunternehmen ihre M&A-Bemühungen reduziert und den Fokus stärker auf den Verkauf von problematischen (Teil-) Geschäften gelegt. Seit Anfang 2010 ist eine Wiederbelebung des M&A-Geschäftes in der Logistik messbar: Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Transaktionsvolumina nahezu verdreifacht. Logistik-Transaktionen waren in der Vergangenheit durch Erweiterungs- und Marktkonsolidierungsbestrebungen der strategischen Käufer geprägt.

Gerade in Deutschland ist der Markt stark zersplittert. Kleine Mittelständler müssen sich nicht nur der zunehmenden Konkurrenz erwehren, sondern auch neuen Herausforderungen stellen. Deshalb geraten die Kleinen als Übernahmekandidaten ins Visier von weltweit agierenden Konzernen. So kann eine Mittelständler attraktive Verträge im Bereich der Kontraktlogistik, seine Landtransportkapazitäten oder schlicht eine neue Region in die Struktur des Konzerns einbringen.

Der weltweit wachsende Güterverkehr zieht nach wie vor Investoren an und belebt das M&A-Geschehen: 2014 waren vor allem Logistik und Straßengüterverkehr attraktiv – nachdem 2013 noch der Personenverkehr im Fokus der Käufer stand. EU-weit verzeichneten diese beiden Sektoren 21 M&A-Deals mit einem Volumen von 50 Millionen $ oder mehr – nach nur zehn im Jahr zuvor. Das ergibt eine PwC-Auswertung zu den M&A-Aktivitäten 2014 für den Bereich Transport und Logistik. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Wachstum in neu-en Märkten, eine bessere regionale Abdeckung, aber auch das Eintreten in Wachstumsfeldern wie dem Online-Handel und die Automatisierung von Logistikprozessen sind Triebfedern für Logistiker, die Konsolidierung der immer noch stark fragmentierten Branche voranzu-treiben. Dieser Trend ist auch weltweit zu beobachten: So waren 2014 insgesamt 82 Deals den Sektoren Logistics und Trucking zuzu-ordnen, 2013 waren es nur 51.

Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums wächst das Transportaufkommen im Straßengüterverkehr bis zum Jahre 2025 um 55% und in der Verkehrsleistung sogar um 84%.

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